Arthur-Vick-Preis

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) vergibt jährlich den Arthur-Vick-Preis. Die Auszeichnung dient der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der orthopädischen Rheumatologie.

Die Auszeichnung ist mit 7.000 Euro dotiert.

Eingereicht werden können Arbeiten zur angewandten Forschung sowie zur Therapie rheumatischer Erkrankungen mit dem Schwerpunkt der orthopädischen Rheumatologie.

Die Einreichungsfrist endet am 31.05.2024.

Weitere Informationen zur Bewerbung finden Sie hier.

Preisträger 2024

Wir gratulieren unserem Preisträger Dr. med. Robert Ossendorff

Der Preis wurde verliehen für die wissenschaftliche Arbeit: Immunomodulatory potential of mesenchymal stromal cell-derived extracellular vesicles in chondrocyte inflammation

Abstract:

Inflammatorische Prozesse spielen in Gelenken bei rheumatischen, sowie bei chronisch entzündlichen degenerativen Erkrankungen wie der Arthrose eine wichtige Rolle. Diese führen zu einer gestörten Homöostase, welche den Knorpelabbau verstärkt und regenerative Prozesse inhibiert. Extrazelluläre Vesikel (EV) mesenchymaler Stammzellen (MSC) sind membranumhüllte Vesikel, die als Signalüberträger eine Schlüsselrolle spielen. Funktionelle phänotypische Unterschiede von MSC Populationen können einen Einfluss auf das therapeutische Potenzial von MSC-EVs haben. In dieser Arbeit erfolgte eine umfangreiche systematische Evaluation des Einflusses von MSC-EVs auf das Regenerationspotenzial von Knorpelzellen im inflammatorischen Milieu. Es wurde ein standardisiertes chondrales Inflammationsmodell unter Hinzugabe des proinflammatorischen Zytokins TNFα gewählt. Hierbei konnte dargelegt werden, dass MSC-EV Präparationen unterschiedlicher Spender die Knorpelregeneration auf verschiedene Weise beeinflussten. Während eine Präparation mit einer Verstärkung des proinflammatorischen Stimulus auffiel, stimulierte eine andere Präparation die Knorpelregeneration. Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ableiten, dass MSC-EVs als zellfreie Therapiemethode das Potenzial haben, die Knorpelbiologie zu beeinflussen. Die funktionelle Charakterisierung ist somit für die Entwicklung eines therapeutischen EV Produktes im inflammatorischen Gelenkmilieu als entscheidend zu bewerten. Dieses Potenzial könnte sowohl für die Behandlung der Arthrose als auch für die Optimierung chirurgischer knorpelregenerativer Verfahren im klinischen Kontext Anwendung finden.

 

Der Arthur-Vick Preis 2023 wurde in diesem Jahr geteilt. Wir gratulieren Frau Marie-Luise Sellin und PD Dr. med. Tim Rolvien!

Marie-Luise Sellin, Rostock

IL-6-induced response of human osteoblasts from patients with rheumatoid arthritis after inhibition of the signaling pathway

Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von IL-6 und dessen Hemmung auf Knochenumbauprozesse in vitro zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden umfassende Studien zur Wirkung von IL-6 und seinem löslichen Rezeptor (sIL-6R) sowie die Rezeptorblockade auf die osteogene Differenzierung von humanen Knochenzellen aus Patienten mit rheumatoider Arthritis unter relevanten Versuchsbedingungen (Co-Kultur mit Osteoklasten, Exposition mit metallischen Partikeln) durchgeführt. Hier zeigte sich, dass die spezifischen Behandlungsansätze kaum Auswirkungen auf die Zellmorphologie bzw. das Differenzierungsverhalten der Patienten-spezifischen Zellen hat. Die Daten zeigen aber, dass die spezifische IL-6-Blockade mit einer reduzierten Freisetzung von IL-8 in ko-kultivierten Osteoblasten und Osteoklasten sowie in Partikel-exponierten Osteoblasten einhergeht.

PD Dr. Tim Rolvien, Hamburg

“Impaired bone quality in the superolateral femoral neck occurs independent of hip geometry and bone mineral density” Acta Biomaterialia. 2022; 141:233-43

Die ortsspezifische Knochenqualität des humanen Oberschenkelhalses wurde mit verschiedenen hochauflösenden Bildgebungsverfahren detailliert untersucht. Im superolateralen Schenkelhals zeigte sich im Vergleich zum inferomedialen Schenkelhals eine deutliche Beeinträchtigung der kortikalen und trabekulären Mikroarchitektur, was mit einer verminderten Anzahl und Sphärizität der Osteozytenlakunen einherging. Während diese Ergebnisse auf eine verringerte Mechanosensitivität des superolateralen Schenkelhalses hindeuten, traten die Unterschiede unabhängig von der Hüftgeometrie auf. Die mittels DXA gemessene Knochenmineraldichte korreliert mit der Knochenqualität des inferomedialen, nicht aber des superolateralen Schenkelhalses. Folglich verdeutlichen die Ergebnisse den superolateralen Schenkelhals als Schwachstelle und zeigen eine mögliche Erklärung dafür auf, warum die DXA-Knochendichtemessung einen erheblichen Anteil der Schenkelhalsfrakturen nicht adäquat vorhersagt.

Prof. Dr. Henning Madry, Homburg

„Analysis of spatial osteochondral heterogeneity in advanced knee osteoarthritis exposes influence of joint alignment”

Die räumlich-strukturellen Veränderungen der osteochondralen Einheit des medialen Tibiaplateaus wurde bei Patienten mit fortgeschrittener Varusgonarthrose detailliert analysiert. Die Hauptkomponentenanalyse deckt einen signifikanten Einfluss der Beinachse und des Körpergewichts auf topographische Arthroseveränderungen auf. Die Daten lassen vermuten, daß bei Varusgonarthrose regenerative Therapieansätze im überlasteten medialen Kompartiment deutlich geringer erfolgversprechend sind. Sie unterstreichen ebenfalls den klinischen Wert von kompartimentalen Entlastungsstrategien und der Gewichtsreduzierung.

Prof. Dr. Jessica Bertrand, Magdeburg

"Antibody-mediated inhibition of syndecan-4 dimerisation reduces interleukin (IL)-1 receptor trafficking and signalling"

In der Arbeit wurde herausgefunden, dass der IL-1 signalweg in der rheumatoiden Arthritis über Sdc-4 Shedding reguliert werden kann und somit die Sensitivität der Fibroblasten über Sdc-4 gegenüber dem Il-1 signalweg reguliert wird. Induktion des Sdc-4 Sheddings könnte somit ein neuer Mechanismus zur Therapie sein.

PD Dr. Dr. Christoph Böhler, Wien

"Rheumatoid Arthritis Disease Activity And The Risk of Aseptic Arthroplasty Loosening“

In der Arbeit konnte gezeigt werden, dass RA Patienten mit erhöhter Krankheitsaktivität ein höheres Risiko für aseptische Lockerungen von Hüft- und Knietotalendoprothesen haben.

Dr. Tobias Schmidt, Hamburg

„General synovitis score and immunologic synovitis score reflect clinical disease activity in patients with advanced stage rheumatoid arthritis“

PD Dr. Ulf Krister Hofmann, mit Arbeitsgruppe, Tübingen

„Changes in stiffness and biochemical composition of the pericellular matrix as a function of spatial chondrocyte organisation in osteoarthritic cartilage“

Die feierliche Preisverleihung fand bei der Eröffnungsveranstaltung des diesjährigen Rheumatologenkongresses in Dresden am 4. September 2019 statt. Der Vizepräsident Prof. Dr. Ralph Gaulke hat dazu eine Laudatio gehalten.

PD. Dr. Babak Moradi, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Universitätsklinikum Heidelberg

DGORh-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Rüther hat den Arthur-Vick-Preis der DGORh 2018 an PD. Dr. Babak Moradi aus Heidelberg überreicht. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Andreas Niemeier.

Prof. Dr. Veit Krenn (r.) ist Preisträger des Arthur-Vick-Preises der DGORh 2017, hier mit Laudator Dr. Ludwig Bause (l.).

Der Gutachterkommission für den Arthur-Vick-Preis der DGORh gehören an:

  • Prof. Dr. R. Gaulke
  • Prof. Dr. H-D. Carl
  • Prof. Dr. A. Niemeier
  • Prof. Dr. S. Rehart
  • Prof. Dr. A. Wanivenhaus
 

3

2

1

0

Punkte

Relevanz auf dem Gebiet Orthop. Rheumatologie

herausragend

hoch

mittel

gering

 

Translation der Ergebnisse in Klinik

sehr gut

gut

mittel

schlecht

 

Impact-Factor Punkte

>6

3-6

1-3

0-1

 

Aufwand der Arbeit

herausragend

hoch

mittel

gering

 

Komplexität/Adäquanz der Methodik

sehr gut

gut

genügend

ungenügend

 

Originalität der Fragestellung

herausragend

hoch

mittel

gering

 

Inhalt und Qualität der Diskussion einschl. Berücksichtigung der Literatur

sehr gut

gut

mittel

schlecht

 
    

Gesamt-

Punktzahl

(max. 21)

 
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