Marie-Luise Sellin, Rostock
IL-6-induced response of human osteoblasts from patients with rheumatoid arthritis after inhibition of the signaling pathway
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von IL-6 und dessen Hemmung auf Knochenumbauprozesse in vitro zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden umfassende Studien zur Wirkung von IL-6 und seinem löslichen Rezeptor (sIL-6R) sowie die Rezeptorblockade auf die osteogene Differenzierung von humanen Knochenzellen aus Patienten mit rheumatoider Arthritis unter relevanten Versuchsbedingungen (Co-Kultur mit Osteoklasten, Exposition mit metallischen Partikeln) durchgeführt. Hier zeigte sich, dass die spezifischen Behandlungsansätze kaum Auswirkungen auf die Zellmorphologie bzw. das Differenzierungsverhalten der Patienten-spezifischen Zellen hat. Die Daten zeigen aber, dass die spezifische IL-6-Blockade mit einer reduzierten Freisetzung von IL-8 in ko-kultivierten Osteoblasten und Osteoklasten sowie in Partikel-exponierten Osteoblasten einhergeht.
PD Dr. Tim Rolvien, Hamburg
“Impaired bone quality in the superolateral femoral neck occurs independent of hip geometry and bone mineral density” Acta Biomaterialia. 2022; 141:233-43
Die ortsspezifische Knochenqualität des humanen Oberschenkelhalses wurde mit verschiedenen hochauflösenden Bildgebungsverfahren detailliert untersucht. Im superolateralen Schenkelhals zeigte sich im Vergleich zum inferomedialen Schenkelhals eine deutliche Beeinträchtigung der kortikalen und trabekulären Mikroarchitektur, was mit einer verminderten Anzahl und Sphärizität der Osteozytenlakunen einherging. Während diese Ergebnisse auf eine verringerte Mechanosensitivität des superolateralen Schenkelhalses hindeuten, traten die Unterschiede unabhängig von der Hüftgeometrie auf. Die mittels DXA gemessene Knochenmineraldichte korreliert mit der Knochenqualität des inferomedialen, nicht aber des superolateralen Schenkelhalses. Folglich verdeutlichen die Ergebnisse den superolateralen Schenkelhals als Schwachstelle und zeigen eine mögliche Erklärung dafür auf, warum die DXA-Knochendichtemessung einen erheblichen Anteil der Schenkelhalsfrakturen nicht adäquat vorhersagt.